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Thiery, H. (2014). Telematisches Ich, virtueller Raum und Online-Beratung. SuchtMagazin, 40(3), 9–14.
Abstract: Jede Beratungsmethode gründet auf einer impliziten oder expliziten Auslegung des zu beratenden Gegenübers. Während Fachpersonen im simultanen Setting mit einer räumlich anwesenden Person umgehen, bleibt das «Ich» der Online-Beratung anonym und hinter einem Bildschirm verborgen – es verweilt in Distanz. Mit den überlieferten, auf den simultanen Kontext zielenden Theoremen ist weder das telematische Subjekt noch der virtuelle Raum adäquat beschreibbar. Eine verlässliche, für Beratung taugliche Form der Adressierung wäre unwahrscheinlich, würde das Onlinesubjekt sich nicht entlang stabiler Möglichkeitsbedingungen konstituieren. Online-Interventionen sind längst Praxis, obwohl grundsätzliche Überlegungen zu deren Voraussetzungen fehlen.
Keywords: internet; counseling; communication; intervention (persuasion to treatment)
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various. SuchtMagazin. Bern; Basel: Infodrog; Verein DrogenMagazin.
Keywords: addiction; AOD dependence; chemical addiction; nonchemical addiction; research; government and politics; journal
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Marthaler, M., & Abderhalden, I. (2014). Von der Psychoanalyse bis zur Kurzintervention – psychosoziale Ansätze zur Behandlung alkoholbedingter Störungen der letzten 75 Jahre. SuchtMagazin, 40(6), 49–51.
Abstract: Alkoholprobleme gibt es schon seit es Alkohol gibt, aber eine breitere gesellschaftliche Problematisierung des Alkoholkonsums und das Konzept des Alkoholismus als Krankheit kamen erst mit der Gin-Krise in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in England und anfangs des 19. Jahrhunderts mit der sogenannten «Schnapspest» auch in unseren Breitengraden auf. Entsprechende Behandlungen folgten, wobei diese erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts in dokumentierter Form Gegenstand der Forschung sind. In ihrem Artikel vergegenwärtigen McCrady und Kolleginnen die Geschichte der psychosozialen Behandlungsansätze für alkoholbedingte Störungen seit den 1940-er Jahren anhand der Fachpublikationen zu den verschiedenen Ansätzen.
Keywords: alcohol; AODR disorder; history of AOD public policy; research; patient; treatment program
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Marthaler, M. (2014). Kurzintervention zur Rauchentwöhnung : das Ziel nicht aus den Augen verlieren. SuchtMagazin, 40(1), 46–47.
Abstract: Mehr als die Hälfte der täglich Rauchenden wollen mit dem Rauchen aufhören, bei den Gelegenheitsrauchenden ist es fast ein Viertel. Dies zeigt die im Januar 2011 eingeführte fortlaufende telefonische Befragung der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren, die im Rahmen des Suchtmonitorings durchgeführt wurde. Fachleute aus dem Bereich Rauchentwöhnung und insbesondere RaucherInnen selber dürften nur zu gut wissen, dass der Wunsch allein, mit dem Rauchen aufzuhören oder wenigstens den Konsum zu reduzieren, oft nicht reicht, um ans Ziel zu gelangen. Dies setzt mehr voraus als einen einmaligen Entscheid, denn der Versuchung zu widerstehen erfordert eine kontinuierliche Selbstkontrolle und Selbstreflexion. Genau da setzt der von Chiou und Kollegen untersuchte Ansatz an: Durch eine Kurzintervention soll die Denkweise dahingehend beeinflusst werden, dass die Selbstkontrolle gefördert wird, damit weniger Zigaretten konsumiert werden. Die Intervention wurde mit aktuellen Raucherinnen und Rauchern durchgeführt und deren Einfluss auf das Rauchverhalten untersucht.
Keywords: self-control; AOD consumption; smoking; tobacco in any form; intervention (persuasion to treatment); research; Switzerland
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Weinhardt, M. (2014). E-Interventionen : ein Überblick. SuchtMagazin, 40(3), 4–8.
Abstract: Der Artikel beleuchtet Möglichkeiten und Grenzen von E-Interventionen für psychosoziale Arbeit. Im Zuge einer allgemeinen Einführung werden verschiedene theoretische Bestimmungsstücke, Merkmale und Formen von E-Interventionen vorgestellt. Am Beispiel der Mailberatung, einer weitverbreiteten Form von E-Interventionen, werden einige vertiefende Aspekte diskutiert. Es wird deutlich, dass kompetent erbrachte E-Interventionen mindestens drei Faktoren konzeptionell berücksichtigen müssen: medienspezifische Eigenheiten, institutionell-strukturelle Vorgaben und Grenzen sowie adressatInnenbezogene Aspekte. E-Interventionen erfordern deshalb eine begründbar eigene Fachlichkeit und sind mehr als die blosse Auslagerung vorhandener Dienste in das Internet.
Keywords: internet; intervention (persuasion to treatment); counseling; social work (field)
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Thrul, J. (2014). Evidenzbasierte Suchtprävention bei jungen Menschen. SuchtMagazin, 40(2), 57–59.
Abstract: Die Evidenzbasierung von Präventionsmassnahmen nimmt eine immer grössere Rolle in der öffentlichen und fachlichen Diskussion ein. Dass präventive Massnahmen nachweislich Effekte auf den Substanzkonsum der Zielgruppe haben sollen, wird häufig von Seiten potenzieller Förderer verlangt. Zusätzlich ist zu beobachten, dass die Anzahl an qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Publikationen zur Wirksamkeit von Präventionsmassnahmen über die letzten Jahre zugenommen hat. Vor diesem Hintergrund ist es für Personen, die im Bereich der Suchtprävention tätig sind, nicht immer einfach, den Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Evidenzbasierung zu behalten. Hier setzt die «Expertise zur Suchtprävention» an: Sie ist eine Neuauflage und Erweiterung der bekannten «Expertise zur Prävention des Substanzmissbrauchs» und bietet auf 129 Seiten einen solchen Überblick.
Keywords: young adult; adolescent; prevention research; AOD dependence; prevention outcome
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Hämmig, R. (2014). “Das Beste ist, Sie hören auf!” “Und das Zweitbeste?” Tabak-Schadenminderung. SuchtMagazin, 40(2), 52–55.
Abstract: Die geläufigen Begriffe «Tabakkonsum» und «Nikotinabhängikeit» beschreiben das zugrunde liegende Problem, nämlich das Zigarettenrauchen, nur unzulänglich und bedürfen deshalb einer Klärung. Der Schaden des Zigarettenrauchens ist nicht primär ein Substanzproblem, sondern ein Problem der Konsumform. Durch eine rigide Haltung der Tabakbekämpfer und aufgrund von wenig durchdachten gesetzlichen Regelungen wird Betroffenen eine Palette von schadenmindernden Massnahmen vorenthalten. Diese zielen entsprechend primär auf die Konsumform und nicht auf die Substanz (sei es Tabak oder Nikotin). Eine zukünftige, vernünftige Tabakpolitik müsste sich pragmatisch auf wissenschaftliche Befunde abstützen und nicht so sehr auf die Utopie einer rauchfreien Welt.
Keywords: harm reduction; recommendations or guidelines; tobacco in any form; nicotine; smoking; AOD consumption; societal attitude toward AOD
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Pauchard, E., & Tschopp, S. (2014). Komorbidität im stationären Setting einer Suchtklinik. SuchtMagazin, 40(1), 34–38.
Abstract: Die Suchtfachklinik Selhofen in Burgdorf BE hat für Menschen mit Komorbidität ein stationäres Spezialprogramm mit integrativem Behandlungsansatz entwickelt. Anfang 2010 startete das Programm «D+» als dreijähriges Pilotprojekt im Auftrag des Kantons Bern. Die detaillierte Evaluation des Projekts zeigt gute Ergebnisse. Das Programm D+ ist heute mit sechs stationären Betten fester und gefragter Bestandteil des Behandlungsangebots der Klinik Selhofen.
Keywords: comorbidity; treatment and maintenance; inpatient care; treatment program; evaluation; Berne (canton)
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Bücheli, A. (2014). Schadensminderung und Cannabis : ist Safer Use möglich? SuchtMagazin, 40(2), 47–51.
Abstract: Cannabisprodukte gehören zu den mit Abstand am häufigsten konsumierten illegalen Substanzen in der Schweiz. Auch wenn die meisten KonsumentInnen sozial und psychisch unauffällig bleiben, hat Cannabis ein körperliches wie auch psychisches Risikopotenzial. Trotzdem ist Schadensminderung bei Cannabis unter Fachleuten selten ein Thema. Der Hauptgrund ist, dass Cannabisprodukte meist zusammen mit Tabak konsumiert werden und Schadensminderung deshalb fachlich sehr umstritten ist. Schadensminderung bei Cannabiskonsum ist aber möglich und fachlich sinnvoll, z. B. in Bezug auf weniger riskante Konsumformen (vaporizen), sporadischen statt chronischen Konsum und bessere Kenntnisse der Wirkstoffzusammensetzung einzelner Cannabisprodukte.
Keywords: harm reduction; AOD consumption; cannabis; tobacco in any form; smoking; illicit drug; AOD induced risk; Switzerland
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Nielsen, M., & Bilke-Hentsch, O. (2014). Intersystemische Intervention bei komorbider Sucht : das SOMOSA-Konzept. SuchtMagazin, 40(1), 25–29.
Abstract: Adoleszente mit Störungen der Sozialisation, delinquenten Verhaltensweisen und langdauernden jugendpsychiatrischen Erkrankungen zeigen verstärkt frühen und intensiven Drogenkonsum. Jede stationäre Intervention muss diese Ebene mit berücksichtigen, um den langfristigen Behandlungserfolg und die soziale Integration zu sichern.
Keywords: behavioral and mental disorder; psychology; treatment and maintenance; inpatient care; comorbidity; adolescence; adolescent; AOD use, abuse and dependence; treatment outcome; social integration
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