Abstract |
Sucht und Suchtmittelmissbrauch im höheren Lebensalter waren lange Zeit ein Thema, das in der Öffentlichkeit und auch im professionellen Bereich zu wenig Beachtung fand. Erfreulicherweise ist, seit die DHS das Jahr 2006 zum Schwerpunktjahr „Alter und Sucht“ erklärte, vieles in Bewegung gekommen. Der altersspezifische Ausbau des Beratungs- und Behandlungsangebots hat begonnen und wird weiter fortgeführt. Die Suchtforschung hat sich verstärkt der Thematik angenommen und stellt in zunehmendem Maße verlässliche Daten und altersgerechte Diagnoseund Behandlungsansätze zur Verfügung. Ein weiteres zentrales Ziel ist die bessere Vernetzung von Altenhilfe, Suchthilfe, Medizin und weiteren relevanten Berufsfeldern. Auch hier sind Fortschritte zu verzeichnen. Der hohen Bedeutung des Themas entsprechend, hat das Bundesministerium für Gesundheit einen Förderschwerpunkt „Sucht in der alternden Gesellschaft“ geschaffen und wird in nächster Zeit weitere Projekte fördern, um die Situation suchtkranker alter Menschen zu verbessern. Alle diese Maßnahmen sind umso notwendiger, da infolge des demografischen Wandels die Zahl älterer Männer und Frauen mit Suchtproblemen in den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen wird. Schon heute steigt die Nachfrage von Seiten älterer Betroffener nach psychosozialer Beratung und Behandlung spürbar an und noch immer ist es für Ältere oftmals schwer, ein geeignetes Hilfeangebot zu finden. Die DHS möchte deshalb mit der vorliegenden Broschüre alle Familienangehörige und Freunde sowie die Professionellen der verschiedenen Berufsfelder ermutigen: Sehen Sie überall dort, wo Sie durch Suchtmittel verursachte Probleme und Schwierigkeiten vermuten, nicht weg, sondern im Gegenteil, sehen Sie genauer hin, informieren Sie sich und bieten Sie Hilfe und Unterstützung an. |