Abstract: Seit den 80er Jahren konnten sich Hepatitis B und C unter intravenös Drogenkonsumierenden stark ausbreiten. Dies zeigt sich heute in hohen Prävalenzzahlen für beide Erreger. Auffallend ist, dass sich auch schon viele Patienten, die erst wenige Jahre intravenös Drogen konsumieren, mit Hepatitis B und C infiziert haben. Die durch gezielte Massnahmen in den letzten Jahren erreichte deutliche Verminderung der HI-Virusausbreitung im Drogenbereich kann für Hepatitis B und C nicht nachgewiesen werden. Vor diesem Hintergrund kommt der Optimierung der Präventionsanstrengungen bei intravenös Drogenkon sumierenden grosse Bedeutung zu. Es gilt die strukturellen Massnahmen im Bereich Therapie und Schadensverminderung weiter zu optimieren. Daneben sollte das individuelle Schutzverhalten des einzelnen Patienten verbessert werden. Hier kommt der ärztlichen Beratung und Betreuung grosse Bedeutung zu. Neue Studien zeigen, dass viele intravenös Drogenkonsumierenden nur ungenügend über die Infektionsgefahren bei gemeinsam benützten Spritzenutensilien (Löffel, Filter usw.) oder das Risiko bei der Drogenaufteilung über fremde Spritzen informiert sind. Auch sind immer noch viele Drogenkonsumierende nicht gegen Hepatitis B geimpft. Die ärztliche Beratung zum Schutzverhalten sollte diese Probleme vermehrt gezielt ansprechen. Zukünftig müssen darauf aufbauend weitere, nachhaltige Interventionsprogramme entwickelt werden.
Keywords: health promotion