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Abstract |
Nachgift erzählt die Geschichte von vier Junkies, die 1996/97 am Drogenprojekt KODA, einer heroingestützten Behandlung für Schwerstsüchtige teilgenommen haben. Remo Legnazzi begleitete Susanne, Markus, Michel und Eveline in seinem Film “Abschied von der Gasse” während zwanzig Montaten. Heute, zehn Jahre später, hat Remo Legnazzi die vier Protagonisten wieder aufgesucht und nimmt mit seinem neuen Film “Nachgift” den Strang wieder auf. Er zeichnet die veränderten Lebenssituationen auf und blickt auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Die Lebensträume und Zukunftspläne von damals werden der heutigen Realität gegenübergestellt. Der Film porträtiert vier ehemalige BenutzerInnen der kontrollierten Heroinabgabe (KODA) in Bern, die als Reaktion auf die zunehmende Verelendung in der offenen Drogenszene 1995 ins Leben gerufen wurde. Der Bogen des Films reicht vom damaligen Leben der Protagonisten auf der Gasse über ihren Eintritt ins KODA 1996 bis hin zu ihrem Alltag heute. – Michel lebt heute drogenfrei, macht Steinkunst, betreibt eine Galerie und eine Bar und will sich um seinen kleinen Sohn kümmern. – Evelyn ist integriert, leitet Küche und Einkauf einer Genossenschaftsbeiz, bezieht noch nach elf Jahren ihre tägliche Heroinspritze im Programm und leidet unter ihrer Einsamkeit. – Markus ist Tauchlehrer, seit elf Jahren HIV-positiv, versucht den Spagat zwischen Krankheit und Tauchleidenschaft zu schaffen und spricht über seinen jahrelangen, krankheitsbedingten Liebesentzug. – Susanne hat ihren grössten Wunsch, den nach einer eigenen Familie, endgültig aufgegeben, vermisst noch nach elf Jahren ihren verstorbenen Partner und ist heute Alkoholikerin und methadonabhängig. Die Vergangenheit als Junkie hat bei jedem ihre Spuren hinterlassen. |
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