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Abstract |
Jede Beratungsmethode gründet auf einer impliziten oder expliziten Auslegung des zu beratenden Gegenübers. Während Fachpersonen im simultanen Setting mit einer räumlich anwesenden Person umgehen, bleibt das «Ich» der Online-Beratung anonym und hinter einem Bildschirm verborgen – es verweilt in Distanz. Mit den überlieferten, auf den simultanen Kontext zielenden Theoremen ist weder das telematische Subjekt noch der virtuelle Raum adäquat beschreibbar. Eine verlässliche, für Beratung taugliche Form der Adressierung wäre unwahrscheinlich, würde das Onlinesubjekt sich nicht entlang stabiler Möglichkeitsbedingungen konstituieren. Online-Interventionen sind längst Praxis, obwohl grundsätzliche Überlegungen zu deren Voraussetzungen fehlen. |
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