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Abstract |
In letzter Zeit scheint das Bestreben gesunder Menschen, ihre Leistungsfähigkeit im Berufs- und Privatleben mittels Eingreifen in die Funktionsweise des Körpers zu steigern, zuzunehmen – zumindest, wenn man den Medienberichten Glauben schenkt. Im körperlichen Bereich hat sich das Optimierungsstreben mit der allgegenwärtigen Schönheits- und Leistungsfixierung und den entsprechenden Angeboten an Life-Style-Medikamenten (z. Bsp Anti-Aging Produkte) Schönheitschirurgie und Sportmedizin zumindest in gewissen Kreisen bereits durchgesetzt. Im Sport haben die gesundheitlichen Risiken des Dopings, vor allem aber die weit verbreitete Sichtweise, dass sich Wettkampfsportler und –sportlerinnen auf unfaire Weise Vorteile verschaffen, eine weitreichende ethische und philosophische Debatte sowie die Etablierung von Regeln zum Gebrauch von leistungssteigernden Substanzen ausgelöst. Die öffentliche Diskussion um Leistungssteigerung im Berufs- und Privatleben hingegen steht noch am Anfang. Mit dem Grundlagenpapier will Sucht Schweiz eine Orientierungshilfe bieten, indem der gegenwärtige Diskussionsstand zu Doping im Alltag aufgezeigt und erste Schlussfolgerungen gezogen werden. Dabei wird die aktuelle Debatte mit Bezug auf die “Sucht-Trias”, das heisst betreffend Substanzen, Individuum sowie Gesellschaft, beleuchtet. Es scheint uns unabdingbar, nebst den individuellen auch die gesellschaftlichen und ethischen Aspekte in die Bewertung bzw. in die Risikoabwägung einzubeziehen. |
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