Morgenthaler, M. (2006). Die Schadensminderung leidet unter ihrem eigenen Erfolg. Standpunkte, (5; 10/2006), 8–9.
Abstract: Vor 20 Jahren öffnete in Bern an der Münstergasse das Fixerstübli seine Tore – ein geschützter Ort, an dem sich Drogenabhängige ihr Heroin spritzen konnten. Das Pionierprojekt fand bis weit über die Landesgrenzen hinaus grosse Beachtung. Jakob Huber, Geschäftsleiter von Contact Netz, erinnert sich an die “Geburtsstunde der Schadensminderung” und erzählt von ungelösten Problemen in der Betreuung drogenabhängiger Menschen.
Keywords: harm reduction; contact center; injection room; Switzerland; Berne; Contact Netz (body); interview; Huber, Jakob
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Stöver, H. (2007). Mann, Rausch, Sucht : Konstruktionen und Krisen von Männlichkeiten. Suchttherapie, 8(03/2007), 89–94.
Abstract: Rausch, Drogenkonsum und Sucht sind Phänomene, die unmittelbar mit der Konstruktion von männlichen Identitäten verbunden sind. Drogenkonsumverhalten ist damit einzureihen in Gesundheitsrisiken allgemein, die Männer eingehen, um Männlichkeiten zu demonstrieren und permanent neu zu konstruieren. Der Zusammenhang von Gender und Drogenkonsumj-abhängigkeit ist seit 25 Jahren vorwiegend im Bereich “Frau und Sucht” erforscht und für die Praxis umgesetzt worden. Die “Entdeckung der Männlichkeit” in der Suchtforschung und -hilfe ist jüngeren Datums. Vor dem Hintergrund von zunehmender Perzeption von Gendertheorien und Gesundheitsverhalten und der stärker werdenden Notwendigkeit geschlechtsspezifisch sowohl in Prävention, Beratung, und Behandlung zu arbeiten, müssen entsprechende, Transfers in die Praxis geleistet werden. Dieser Beitrag gibt erste Hinweise für den Implementationsprozess männerspezifischer Hilfen für gefährdete bzw. abhängige Männer.
Keywords: Aod; AOD use, abuse, and dependence; alcohol; pathological gambling; eating disorder; gender; man; research
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Schneider, W. (2004). Kritische Bilanz akzeptanzorientierter Drogenhilfe : einige durchaus auch polemisch zu verstehende Ausführungen. Akzeptanzorientierte Drogenarbeit = Acceptance-oriented drug work, 1(01.12.2004), 1–9.
Keywords: harm reduction; secondary prevention; AOD consumption; contact center; injection room; evaluation; Germany
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Stalder, B. (2009). Die “Kässeli”-Mentalität führt auf falsche Wege : Erinnerungen eines Suchttherapeuten an seine 12-jährige Tätigkeit in der Ajoie. Sozial aktuell : die Fachzeitschrift für soziale Arbeit, 41(1; 01/2009), 34–35.
Abstract: Heute ist in der Suchtarbeit die Überlebenshilfe der Standard. Sie scheint offenbar günstiger zu sein als teure Langzeittherapien. Denn Psychiatrisierung und ärztlich-medikamentöse Behandlung von Suchtkranken werden über die Krankenkassen bezahlt. Der Autor des vorliegenden Beitrags plädiert aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen für die Beibehaltung individueller Therapieeinrichtungen.
Keywords: harm reduction; treatment and maintenance; inpatient care; psychiatric care; medical treatment method; drug therapy; financing; Switzerland
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Schneider, W. (2006). Die Seuche Cannabis : Fakten zur Mythenrekonstruktion. Akzeptanzorientierte Drogenarbeit = Acceptance-oriented drug work, 3(28.10.2006), 7–18.
Abstract: Neue „alte“ Dramenszenarien überschwemmen das Land: Immer mehr und „jüngere“ Jugendliche konsumieren Cannabisprodukte und werden behandlungsbedürftig. Neben Pisa werden deutsche Schulen von hochpotentem Cannabiskraut bedroht. Dieser Beitrag versucht, die „Seuche Cannabis“ vom Kopf auf die Füße zu stellen. Neben der Aufarbeitung von Fakten zu einzelnen, immer noch gültigen Cannabismythen und zur drogenpolitischen Situation werden pragmatische und realitätsbezogene präventionspolitische Konsequenzen im Sinne einer verbraucherorientierten Förderung risikobewusster und genussfähiger Gebrauchskompetenz skizziert. Diese setzen allerdings eine politische „Neubewertung“ und eine „Entmythologisierung“ von Cannabis auch im Rahmen gesetzlicher Regelungen voraus.
Keywords: government and politics; laws and regulations; public policy on AOD; societal attitude toward AOD; prevention; adolescent; school; AOD consumption; chemical addiction; illicit drug; cannabis; Germany; commentary
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Schneider, W. (2004). Kritische Bilanz akzeptanzorientierter Drogenhilfe : einige durchaus auch polemisch zu verstehende Ausführungen. Akzeptanzorientierte Drogenarbeit = Acceptance-oriented drug work, 1(15.12.2004), 17–28.
Keywords: AOD use, abuse, and dependence; government and politics; public policy on AOD; laws and regulations; law enforcement; prison; criminalization; drug dealing; AOD induced risk; viral hepatitis; hepatitis C; AODR mortality; treatment and maintenance; drug substitution therapy; heroin-assisted treatment; AOD abstinence; harm reduction; needle distribution and exchange; Germany; commentary
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Schaub, M., & Stohler, R. (2006). Langzeitschäden durch Cannabis – ein unterschätztes Problem? Schweizerisches Medizin-Forum = Forum médical suisse = Swiss medical forum, 6(50; 12/2006), 1128–1132.
Abstract: - Joints (Cannabiszigaretten) produzieren, ähnlich wie Tabakzigaretten, etwa 4000 verschiedene chemische Stoffe, teils mit bekannter kanzerogener Potenz, teils mit noch unerforschten Krankheits- und Gesundheitspotentialen. – Mögliche somatische Langzeitschädigungen durch das regelmässige Rauchen von Joints sind im respiratorischen System zu erwarten. – Ungeklärt, aber wahrscheinlich ist, dass ein Cannabiskonsum für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen schädlich sein könnte. – Die Teratogenität des Cannabiskonsums während der Schwangerschaft scheint klinisch unbedeutend zu sein. Allerdings wurden nach einer Cannabisexposition in utero kognitive Beeinträchtigungen im Kindesalter beobachtet. – Von negativen Langzeitwirkungen auf die Psyche bei regelmässigem Cannabiskonsum kann hauptsächlich beim Krankheitsverlauf von schizophrenen Patienten ausgegangen werden. – Die Assoziation zwischen einem Cannabiskonsum und Depressionen scheint vor allem gemeinsamen Faktoren geschuldet zu sein, die sowohl das Risiko für den Cannabiskonsum als auch für Depressionen erhöhen. – Psychosoziale Probleme bei Jugendlichen sind häufiger eine Ursache für den Konsum von Cannabis als umgekehrt. – Bei chronischem Cannabiskonsum im Erwachsenenalter wurde von kognitiven Leistungsdefiziten berichtet, die allerdings nach Konsumbeendigung reversibel waren. – Trotz der relativ geringen Zahl gesicherter Spätschäden besteht eine ausreichend hohe Evidenz, um aus ärztlicher Sicht von Cannabis als Rausch- und Genussmittel abzuraten. – Cannabis smoking results in the uptake of some 4000 different chemical compounds. While some of these possess well-known carcinogenic properties, the effects of others are at present unknown. – Possible adverse long-term effects on the respiratory system of habitual smokers are probably to be expected. – There is suggestive evidence of adverse consequences from cannabis use in patients with a compromised cardiovascular system. – Cannabis use during pregnancy does not appear to be teratogenic. However, some cognitive functions of children exposed to cannabis in utero appear to be adversely affected. – Long term negative effects of chronic cannabis use on mental health are primarily observed on the long run in case of schizophrenia. – The association of cannabis use with depression apparently stems from shared genetic or environmental factors. – Psychosocial problems of young people are a cause of chronic cannabis use rather than the reverse. – Cognitive impairment in chronic cannabis users seems to be reversible after cannabis use has stopped. – From the medical point of view there is sufficient evidence to advise against cannabis use for recreational purposes.
Keywords: AOD consumption; smoking; chemical addiction; illicit drug; cannabis; AOD induced risk; AOD effects and AODR problems; AODD and AODR disorder; AODR mental disorder; psychological development; adolescent; child; Switzerland
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Rutishauser, C. (2007). Umgang mit jugendlichen Patienten zur Erfassung von Noxen in der Adoleszenz. Therapeutische Umschau : TU : Monatsschrift für praktische Medizin = Revue thérapeutique : revue mensuelle de médecine pratique, 64(2; 02/2007), 77–82.
Abstract: Der altersangemessene Umgang mit jugendlichen Patienten ist eine wichtige Voraussetzung für die Erfassung der Einwirkung von Noxen in der Adoleszenz. Das Angebot zu einem Gespräch mit dem Arzt allein, die Zusicherung des eingeschränkten Patientengeheimnisses auf Wunsch hin auch gegenüber den Eltern sowie eine nicht urteilende Haltung des Arztes sind wichtige vertrauensfördernde Elemente für die erfolgreiche Gesprächsführung über den Konsum von psychoaktiven Substanzen und andere potentiell auf die jugendliche Person einwirkende Noxen. Um das Patientengeheimnis auch gegenüber den Eltern wahren zu können, sind die Urteilsfähigkeit der jugendlichen Person sowie mögliche Selbst- und Fremdgefährdung abzuklären. Das wiederholte Gespräch mit jugendlichen Patienten über potentielle Noxen in der Adoleszenz sollte ein fester Bestandteil der Arztkonsultation bilden, um einen Beitrag zur umfassenden Gesundheitsförderung zu leisten.
Keywords: health promotion; counseling; screening and diagnostic method for AOD use; psychoactive substances; adolescent; adolescence; parent; Switzerland
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Newman, R. G. (2007). Blick von aussen : Schweizerische Empfehlungen zu substitutionsgestützten Behandlungen. Akzeptanzorientierte Drogenarbeit = Acceptance-oriented drug work, 4(20.09.2007), 12–18.
Keywords: treatment and maintenance; drug substitution therapy; methadone maintenance; government and politics; laws and regulations; public opinion; United States; Germany; Switzerland; conference
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Kübler, D., Wälti, S., & Papadopoulos, Y. (2001). Gouvernance et légitimité : la politique de la drogue en Suisse comme cas exemplaire. Droit et société : revue internationale de théorie du droit et de sociologie juridique, (47), 205–235.
Abstract: Cet article traite des problèmes liés à la coordination de l’action publique dans des environnements complexes et fragmentés, à l’exemple de la politique de la drogue dans les principales agglomérations suisses. Deux lignes de conflit principales sont identifiées : les tensions résultant de l’implication de services administratifs et de groupes professionnels aux systèmes de valeurs différents ; et celles entre communes concernant la prise en charge des coûts de la politique de la drogue. Puis, sur la base d’entretiens semi-directifs, l’article explore dans quelle mesure des mécanismes de coordination remédient à ces conflits. Enfin, il met en évidence les problèmes de légitimation démocratique induits par cette forme de conduite de l’action publique. This article discusses problems related to the co-ordination of policymaking within complex and fragmented environments by taking as an example drug policy as it is practised in major Swiss cities. Two major lines of conflict are identified : a first set of tensions arises from the fact that administrative agencies and professional groups implicated do not share a common belief ; another set results from conflicts between communities concerning the costs and charges induced by drug-related measures. Based on semi-open-ended interviews, the article then explores to what extent co-ordination mechanisms may help to reduce these tensions. Finally, the authors examine problems of democratic legitimisation that may arise from such negotiated public action.
Keywords: government and politics; laws and regulations; drug laws; public policy on AOD; social and economic cost of AOD; Switzerland
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