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Abstract |
Das Bundesamt für Justiz unterstützt mit finanziellen Beiträgen Erziehungsheime, die Kinder und Jugendliche aufnehmen, welche in ihrem Sozialverhalten erheblich gestört und / oder straffällig geworden sind. Die Bundesbeiträge sollen die Qualität der Arbeit in Heimen fördern und die Kosten für Versorgende senken. Mit der Verbreitung des New Public Managements und ähnlichen Verwaltungskonzepten wird der Fokus nun zunehmend auf die Wirksamkeit der Heimerziehung gelenkt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Aussagen über die Wirksamkeit der geleisteten Arbeit in Kinder- und Jugendheimen möglich sind und falls ja, ob diese Aussagen anhand einfach handhabbarer Indikatoren gemacht werden können. Das Psychologische Institut der Universität Zürich, Sozialpsychologie II, und das Basler Institut für Sozialforschung und Sozialplanung basis der Fachhochschule für Soziale Arbeit beider Basel wurden vom Bundesamt für Justiz beauftragt, diese Fragen zu klären. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Frage nach einer einfachen Messung von Wirksamkeit der Heimerziehung verneint werden muss. Es lässt sich nur mit aufwändigen Messverfahren feststellen, ob eine positive oder negative Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen tatsächlich auf die pädagogische Arbeit des Heimes zurückzuführen ist. Die Verneinung dieser Frage bedeutet, dass andere Ansätze gesucht werden müssen, da die Autoren der Ansicht sind, dass sich alle Institutionen trotz der Komplexität von Heimerziehung dem Anspruch der Professionalität ihrer Arbeit stellen müssen. Eine wichtige Einflussgrösse der Wirksamkeit von Heimerziehung ist die Qualität der von den Heimen geleisteten Arbeit. Es kann angenommen werden, dass professionelles Arbeiten in Heimen die Wahrscheinlichkeit positiver Auswirkungen bzw. erfolgreicher Entwicklungen bei den Kindern und Jugendlichen erhöht. Um die Qualität der geleisteten Arbeit zu messen, wurde ein Messinstrumentarium erarbeitet, das aus sechs Teilinstrumenten besteht und es von der Anlage her möglich macht, ein Gesamtbild der verschiedenen Heime zu gewinnen. Das Messinstrumentarium kann aber noch nicht eingesetzt werden, es bedarf einer vorgängigen Optimierung der einzelnen Teilinstrumente in enger Zusammenarbeit mit den Heimleiterinnen. |
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