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Abstract |
In der vorliegenden Untersuchung wurden Opiatabhängige (N=254), die einen repräsentativen Querschnitt der Drogenszene der Stadt Basel spiegeln, zur Medikamentengruppe der Benzodiazepine befragt. 40% der Befragten konsumieren regelmässig, 40% unregelmässig, nur 20% nie Benzodiazepine. 39% berichten über mindestens gelegentliche Probleme im Umgang mit dieser Medikamentengruppe. 22% sind als Benzodiazepinabhängige einzustufen. 3/5 geben an, Benzodiazepine als Schlafmittel einzunehmen, 2/5 als Beruhigungsmittel. Neben dieser normalen Indikation und dem guten Wissen um die hauptsächlichen Wirkungen scheinen die Benzodiazepine für die befragten Opiatabhängigen in zweierlei Richtung von Bedeutung zu sein. Es zeigen sich einerseits starke Zusammenhänge mit der sozialen Situation, v. a. mit der Arbeits- resp. Einkommenssituation. Andererseits ist der Einsatz der Benzodiazepine im Sinne einer Selbstmedikation nicht zu unterschätzen. In der untersuchten Population sind – neben der Substanzabhängigkeit – relativ hohe Prävalenzen anderer psychischer Störungen festzustellen. 24% der Befragten scheinen unter affektiven Störungen (ICD-10 F 32–33), 18% unter Angststörungen (ICD-10 F 40–41) und 4% unter schizophrenen Störungen (ICD-10 F 20) zu leiden. |
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